Was sind Deutschlands neue Regeln für die Vermarktung von Junk Food an Kinder?

Schon seit Jahrzehnten äußern Experten Bedenken bezüglich Fettleibigkeit. Viele gehen sogar so weit, es als Epidemie zu bezeichnen, da es sich um ein weit verbreitetes Problem handelt.

Leider ist es nicht etwas, das viele Leute gerne anschauen. Selbst Regierungen weigern sich, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, zumal dies einem erheblichen Teil der lokalen Wirtschaft schaden kann.

In Deutschland soll ein Viertel der Bevölkerung stark übergewichtig oder fettleibig sein. Im Jahr 2007 wurde die Fettleibigkeitsrate als auf dem gleichen Niveau wie die amerikanische Fettleibigkeitsrate angesehen. Im selben Jahr hatte Deutschland die meisten übergewichtigen Menschen in Europa.

Auch in Deutschland ist Fettleibigkeit bei Kindern ein bedeutendes Problem. Das Land steht seit Jahren an der Spitze, wenn es um die Zahl der adipösen Kinder geht, bevor Italien 2011 den ersten Platz belegte. Dies ist ein ernstes Problem, da die Gesundheit der Kinder durch einen solchen Zustand gefährdet ist. Sie haben unter anderem häufiger Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Insulinresistenz, Schlafapnoe und Asthma.

In Deutschland wurden in den letzten Jahren Anstrengungen zur Bekämpfung von Fettleibigkeit bei Kindern unternommen. Zunächst einmal verbieten sie bereits das In-School-Marketing für Junk-Food-Marketing. In einigen Regionen werden auch Ernährungserziehung und die Ermutigung von Kindern zu körperlichen Aktivitäten in Schulen empfohlen und praktiziert.

Die Anstrengungen sind vielleicht nicht viel, aber Studien zeigen, dass die Fettleibigkeitsraten im Land zumindest stagnieren. Es steigt nicht, also ist das schon ein guter Anfang. Es kann jedoch noch mehr getan werden.

Leider hat die Pandemie Kinder heimgesucht und eingesperrt. Diejenigen, die in ihren Häusern Platz im Freien haben, hatten möglicherweise die Möglichkeit, sich körperlich zu betätigen, aber es gibt auch diejenigen, die keinen Zugang zu solchen Räumen haben. Eine Studie hat gezeigt, dass die körperlichen Aktivitäten von Kindern während der Sperrungen deutlich zurückgegangen sind und dies eine schlechte Sache ist, um Fettleibigkeit zu bekämpfen.

Neue Marketingbeschränkungen für Junkfood

Im April 2021 gab der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) bekannt, dass er seine freiwilligen Verhaltensregeln für die Werbung für Lebensmittel, die sich an Kinder richten, verschärft hat. Der überarbeitete Kodex, der am 1. Juni 2021 in Kraft trat und die bereits bestehenden Vorschriften erweitert.

Die Änderungen der Beschränkungen umfassen:

  • Verbot der Betonung der positiven Ernährungseigenschaften von Produkten für Kinder mit hohem Fett-, Zucker- und Salzgehalt;
  • Anhebung der Altersbeschränkung von 12 auf 14 Jahre;
  • Einbeziehung von Social Media- und Video-Sharing-Plattformen wie YouTube und TikTok in den Umfang der Kanäle, in denen die Werbung eingeschränkt wird.

Laut ZAW gehen die neuen Maßnahmen über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. Es ist ein Beleg dafür, dass die Werbewirtschaft Verantwortung übernimmt, um bestimmte Zielgruppen zu schützen.

Diese freiwilligen Beschränkungen werden vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gelobt. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner sagte, Werbung dürfe Kinder nicht zu ungesunder Ernährung verleiten und betonte, dass sie die Durchsetzung der neuen Vorschriften im Auge behalten werden. Sollten sich diese neuen Regeln jedoch als unzureichend erweisen, kann das Ministerium eine strengere staatliche Regulierung erlassen.

Obwohl vielversprechend, sind Gruppen, die sich für die Lebensmittelqualität einsetzen, nicht beeindruckt. FoodWatch sagt insbesondere, dass Werbung für Junk Food ganz eingestellt werden sollte. Sie erwähnten auch, dass Verpackungen nicht in den Vorschriften enthalten seien.
Wie halten sich Restaurants und Fast-Food-Ketten daran?
Fast-Food-Ketten im ganzen Land haben ihrerseits bereits Schritte unternommen, um ihre Mahlzeiten für Kinder etwas gesünder zu machen.

McDonald’s Happy Meal wird seit jeher mit Fruchtsäften oder Mineralwasser geliefert. Sie können auch mit einem Salat und einem Fruchtdessert kommen. Sicher, es gibt immer noch Burger, Pommes und Chicken Nuggets, aber das Obst und Gemüse bietet ein schönes Zugeständnis für eine ausgewogenere Mahlzeit.

Ähnliche Optionen gibt es für Burger King’s King Jr. Meals. Sie sind mit Fruchtsäften und einer Option für Salat und Fruchtdessert ausgestattet. Sie neigen jedoch dazu, eine Stufe höher zu gehen, da sie auch pflanzliche Nuggets als Vorspeise anbieten. Da es weniger Kalorien hat als normale Chicken Nuggets, könnte es eine gute Option für junge Leute sein.

Vielversprechende Zeiten

Alle Hoffnung ist jedoch nicht verloren. Bei den aktuellen Ernährungstrends im Land besteht immer noch die Möglichkeit, dass die Fettleibigkeitsraten sinken. Da immer mehr Deutsche zu Flexitariern werden, die aktiv weniger Fleisch und mehr Obst und Gemüse konsumieren, kann die Ernährung von Kindern noch beeinflusst und verbessert werden.

Der aufkeimende Trend bei Fast-Food-Ketten, gesündere Optionen anzubieten, ist ein weiteres vielversprechendes Zeichen dafür, dass die Dinge besser werden können. Mit dem zunehmenden Vegetarismus und Veganismus in Deutschland will die lokale Gastronomie mithalten. Dass Burger King seinen ersten fleischlosen Laden in Köln und nicht anderswo auf der Welt eröffnet hat, ist ein sehr gutes Zeichen dafür, dass die pflanzliche Ernährung den heimischen Markt erobert.

Category: Das Fastfood

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *